Morgen startet das 64. Lobbericher Reitsportfestival an der Lüthemühle. “Alles ist für Reiter und Pferd, aber auch für die Zuschauer hergerichtet”, sagt Wilhelm Tobrock, Turnierkoordinator des Reit- und Fahrvereins Lobberichs, mit vielen Helfern im Rücken. Am ersten Tag kommen die jungen Pferde in den Springpferdeprüfungen zum Zuge. Zwei Prüfungen davon gelten als Qualifikation zum Deutschen Bundeschampionat in Warendorf, wo Anfang September unter den jungen Pferden die “Deutschen Meister” (unter vorgehaltener Hand) ermittelt werden.
Peter Schumacher, einer der beiden Parcourschefs beim Lobbericher Turnier mit internationaler Erfahrung als Hindernisbauer und Springreiter (mit Michael Johnen zusammen), baut dafür die Sprunglinien. Er bringt Erfahrung mit. Beim Bundeschampionat legt er nämlich für die “jungen Wilden” die Sprunglinien. Daniela Winkels (Reit- und Fahrverein Lobberich), die ihren Pensions- und Ausbildungsstall in Hinsbeck auf dem Schenkeshof betreibt, macht die Bundeschampionats-Qualifikation für fünfjährige Pferde mit. Sie sattelt dafür die fünfjährige Ellavda PS, die der einstige Deutsche Erfolgsreiter Paul Schockemöhle (darum das Kürzel PS) bei ihr in Ausbildung gab. “Es ist nicht dringend notwendig, dass ich mich mit diesem Pferd für das Bundeschampionat qualifizieren muss. Es ist noch nicht so weit. Trotzdem reiten wir sie”, sagt Daniela Winkels. Die 40-Jährige qualifizierte sich schon bereits mit drei Pferden fürs Bundeschampionat. “Es kann sein, dass ich den ein oder anderen in Lobberich reite, das wären Up to Date, Cavalesse und Stakantura. Das muss aber nicht unbedingt sein.” Auch die große Tour hat sie in Lobberich im Fokus mit dem zehnjährigen Quiero, damit gewann sie zuletzt den Großen Preis von Kempen. “Er war lange Zeit verletzt, er kommt wieder”, hofft sie mit ihm auf große Sprünge.
Auch ihre Vereinskollegin Kerstin Ilbertz (38) vom gleichnamigen Reitstall in Lobberich hat sich mit dem neunjährigen Locano für die große Tour entschieden. Mit ihm war sie bei den Rheinischen Meisterschaften in Langenfeld und schaffte Platz acht. Sie ist zuversichtlich, weil sie mit ihrem Erfolgspferd im rheinischen Finale eine Drei-Sterne-S mit 1,50 Metern hohen Hindernisse geritten war – das erwartet sie nun auch. “Wir bauen in Lobberich im Zwei-Sterne-S-Springen Hindernisse von 1,45 Metern Höhe plus/minus fünf Zentimeter. Dazu gehört ein offener Wassergraben”, sagt Parcourschef Michael Johnen. Ihr Trainer und Ehemann Ralf Ilbertz ist sehr zuversichtlich für Frau und Pferd: “In den letzten Wochen konnten sie sich mehrmals in Zwei-Sterne-Springen platzieren. Die Hoffnung beim Großen Preis, ins Stechen zu kommen, ist also da.”
Auch Sebastian Adams (RSG Niederrhein), der Rheinische Meister der Springreiter, hat sich angekündigt. “Das ist schon mein Hausturnier”, sagt er. Der Nationenpreisreiter wohnte einmal in Viersen, als er noch im Verkaufsstall des argentinischen Nationenpreisreiters Mario Piasecki als Bereiter tätig war. Der 33-Jährige reitet an der Lüthemühle nicht mit seinem Erfolgspferd Carlo von Kielslück in den Parcours. “Er hat Pause. Wir bringen neue Pferde an den Start. Mit einem dieser Pferde reite ich die große Tour mit dem Ziel, ins Stechen zu kommen.”