Bericht RP 12.11.2018 / Liam Broich vom RV Kaldenkirchen hat in heimischen Gefilden ein Ausrufezeichen gesetzt. Beim Reitturnier des RFV Lobberich wurde er der erfolgreichste Nachwuchsreiter. Der hohe Andrang brachte den Zeitplan durcheinander.
Die dreitägigen 13. Junior Open auf der Anlage des Reit- und Fahrvereins Lobberich an der Lüthemühle waren wieder ein voller Erfolg für den Ausrichter. Insbesondere der zweite Turniertag kam bei den Nachwuchsreitern besonders gut an. „Er hat alle unsere Erwartungen übertroffen“, sagte Frank Heublein in seiner Funktion als Vorsitzender des Reit- und Fahrvereins Lobberich. „In fast allen Prüfungen lag die Startbereitschaft bei 90 Prozent.“
Das brachte den Zeitplan ziemlich durcheinander, so dass der Tag für Reiter und Pferde sehr lang wurde. Doch kaum jemand murrte wegen der Zeitverzögerungen. Die letzte Prüfung startete mit satten zwei Stunden Verspätung. Beim Ein-Sterne-M-Springen wurde sogar auf den Stechdurchgang verzichtet, um Zeit herauszuholen. Auch sportlich stimmten die Leistungen, bei den Springen der Klasse L bis S* zeigten 350 Starter tollen und spannenden Sport. Sogar der Bundestrainer Otto Becker (Mannschafts-Olympiasieger 2000 in Sydney und Weltcupsieger 2002 in Leipzig) befand sich vor Ort, weil seine Tochter Marlene bei der Sichtungsprüfung zum Bundesnachwuchschampionat der Ponyspringreiter dabei war.
Für Furore sorgte in Gestalt des 15-jährigen Liam Broich vom RV Kaldenkirchen ein heimischer Starter als erfolgreichster Nachwuchsreiter. Das Publikum erkannte seinen tollen Ritt und applaudierte, noch ehe die Wertnote bekannt war: Im L-Stilspringen ritt er wie entfesselt mit dem sechsjährigen Da Capo (2017 Deutscher Bundeschampionatssieger) und erhielt die Wertnote von 8,8. Damit lag er vor Carlotta Terhörst (8,1, ZRFV Legden) und Marlene Becker (8,0, RV Albersloh) mit Black Jack. „Das war mein zweiter Start mit Da Capo. Ich habe mich gefreut, dass ich zwei so tolle Runden mit ihm geritten bin“, sagte Liam Broich. Auch in der Einlaufprüfung hatte er mit demselben Pony bereits eine 8,8 erzielt und belegte mit Nashville’s Son WH auch noch den vierten Platz mit 8,3. Liam Broich dürfte sich damit zum Auswahllehrgang in Warendorf vom 7. bis 9. Dezember unter Bundestrainer Peter Teeuwen für eine mögliche Teilnahme am Bundeschampionat der Pony-Springreiter vom 24. bis 27. Januar in Verden qualifiziert haben. Den Bundestrainer kennt Broich zwar schon, dennoch ist der Lehrgang für ihn etwas Besonderes: „Ich freue mich, dass ich wieder dabei sein kann.“
Doch damit nicht genug der guten Leistungen von Liam Broich, im L-Stilspringen, der ersten Prüfung des Tages, war ihm bereits der Sieg auf Bonne-Fee BE (8,4) vor Nele-Yasmin Berger (RFV Dülken-Viersen) mit Zandora d’or BE auf Platz zwei (8,2) gelungen. Die zweite Abteilung entschied sein Cousin Kilian Kraft (Krefelder RFV) mit Amilia und einer 8,3 für sich. Liams großer Bruder, der 18-jährige Dylan (RV Kaldenkirchen), der seine Bereiterausbildung beim Nationenpreisreiter Holger Hetzel absolviert, gewann auf Lisandro die 2. Abteilung des Zwei-Sterne-M-Springen.
Spannend wurde es bei der letzten Prüfung, bei einem Springen Klasse S* mit Stechen, das mit 1250 Euro dotiert war und bei dem die Teilnehmer mit ihren Pferden Höhen von bis zu 1,45 Metern nehmen mussten. Erst mit dem letzten Starter qualifizierte sich der dritte Teilnehmer für das Stechen. Und er entschied am Ende im Finaldurchgang den Sieg um den Preis der Volksbank ganz souverän für sich. Die Amerikanerin Giavanna Rinaldi (Eschweiler PSV) setzte sich mit einem abwurffreien Ritt mit Daquar in der schnellen Rundenzeit von 31,92 Sekunden ganz souverän vor der Konkurrenz durch. Sie verwies dabei Miriam Zell (0/34,13, RFV Jagdfalken Brünen) mit Sissy und Patrick Sandner (0/34,39, RF Gut Mankartzhof) mit Forever auf die Plätze zwei und drei. Kein heimischer Reiter kam bei dieser Prüfung in die Platzierungsränge.